Alte Deutschmann-Bälle sind die für mich am schwierigsten zu identifizierenden Bälle. Nicht zuletzt auch deshalb, weil diese Bälle, zumindest für mich, erst recht spät in das Bewusstsein eintraten, aber auch, weil ein Großteil der Bälle anfangs gar nicht beschriftet waren und viele keinen konkreten Namen hatten. Das heute bekannte Logo wurde Anfang bis Mitte der 1990.er Jahre eingeführt. Edgar Deutschmann war ein Minigolfer, also Abteilung 1 Spieler, der in Bochum spielte, und ebenso wie die Herren Beck, Meth und Wagner selbständig begann, Bälle für den Eigenbedarf -zunächst den Heimatverein- zu kreieren. Bekannt wurde er bundesweit mit den legendären 080.er Bällen, allem voran der 083, aber auch dem 087, 081 und 084. Nachfolgend waren die „Superbälle“, beispielweise Super 10 / Super 11 und Totbälle wie 050 oder 042 ein echter Renner.
Vermutlich wissen die wenigsten Spieler, dass sie bereits viel früher den einen oder anderen Deutschmann-Ball spielten, das gilt vorwiegend für nicht Abteilung 1 Spieler, aber auch für aktive anderer Landesverbände. Man kannte die zwei namenhaften „Hersteller“ Beck & Meth und Wagner, bestenfalls noch DEOR und vielen Aktiven war es egal, von wem die Bälle hergestellt wurden.
Dass es sich bei vielen meiner alten Bälle um Deutschmann Bälle handelt, wurde mir erst im Zusammenhang mit dem Museum bewusst. Wie immer hat hier auch der Zufall weitergeholfen, nachdem einer der Ballverkäufer damaliger Zeit, der bereits sehr lange nicht mehr aktiv ist, mir weiterhelfen konnte. Im Detail handelt es sich um die Bälle D 004, den ich als Jugendlicher erwarb und ablackte, den D 008, D 011 und D 012. Mitte der siebziger Jahre war die Bezeichnung, der Bälle noch ohne Null (D8, D11, D12), vermutlich wurde wegen der Namensgleichheit mit B&M die dreistellige Bezeichnung mit Null eingeführt. Die hier genannten Bälle hatten nicht die große Durchschlagskraft wie die oben genannten Bälle, die Auflage, sind allgemein unbekannt und wurden vermutlich nicht häufiger produziert. Weitere Bälle, die wir regelmäßig spielten waren Edi schwarz (schwarzer Hund), schneller Herscheider (roter Hund) und der V1 (Pötter Schweizer).
Wie bei allen Herstellern wurden die besten Bälle mehrfach aufgelegt, mal mit gutem, mal mit weniger guten Erfolg im Vergleich zur ersten Serie. Allen voran weisen die Bälle 080 bis 084 mit vielen Serien oftmals erhebliche Unterschiede bei den Daten und auch der Farbgebung auf. Bälle späterer Serien waren oftmals kleiner (37mm bis 38mm), während der Durchmesser bei den ersten Deutschmann-Bälle meist zwischen 39mm und 40mm lag.
Wann genau die Ära von Edgar Deutschmann als "Ballhersteller" zu Ende ging ist mir nicht bekannt, sicher ist, das Harry Rothe das Label weiter führte, die Bälle offensichtlich über Reisinger produzierte, ehe der es an Ingo Hoogen (M&G) um 2020 weiter veräußerte.
Die hier gelisteten Bälle wurde aufsteigend / alphabetisch sortiert und haben keinen zeitlichen Bezug. Bei den älteren Ballbezeichnungen, wie Opladener, Edi schwarz, V1 usw. wurde auf die Bezeichnung gemäß Bällebuch 2. Auflage zurückgegriffen. Zur ersten Auflage (1985), die von Nico Suselbeek alleine erstellt wurde, gibt es mindestens bei drei Ballbezeichnungen einen Unterschied. Heißt es in Auflage 1 P1, P2 und P3, so steht in Auflage 2 V1, V2 und V3.