Allgemeines zu Minigolfbällen
Der Wert von Bällen
Minigolfbälle sind keine Wertanlagen wie Kunstwerke, Edelmetalle etc., sondern eher ein Alltagsprodukt, vergleichbar mit Geschirr. Beim Geschirr gibt es verschiedene Hersteller mit Produktserien, die mit der Zeit an Wert zunehmen, aber auch nach vielen Jahren an Wert verlieren, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind, bestenfalls einzelne Liebhaber zeigen Interesse für das eine oder andere Stück. Hinzu kommt, dass Gebrauchsspuren den Wert vermindern, oder Beschädigungen das Produkt unbrauchbar machen, dieses letztendlich nur noch als "Ausstellungsstück" fungieren kann.
Genauso ist es bei Minigolfbällen. Hinzu kommt, dass nahezu alle Bälle aus einer Gummimischung bestehen und diese mit der Zeit aushärtet. Betrachtet man Beispielsweise einen Winterreifen, den man in der Garage legt und niemals benutzt, so wird man diesen spätestens nach den 10 Jahren, obwohl ungebraucht, entsorgen müssen. Analog dazu verweise ich für die nicht Autofahrer auf Haushaltsgummis, die mit der Zeit spröde werden, die Elastizität verlieren und beim Gebrauch zerreißen.
Fast alle anderen Bälle, deren Grundlage kein Gummi ist bestehen in der Regel aus einer Kunststoffmischung. Beim Thema Kunststoff kann man Frischhaltedosen (Tupperdosen) als Beispiel heranziehen. Hinsichtlich der Minigolfbälle ist die "Haltbarkeit" höher und dennoch erkennt man schon sehr früh (1 bis 3 Jahre) eine Aushärtung und ein Sprungdefizit.
Nahezu alle Bälle verlieren demnach deutlich an Wert, trotzdem sieht man in verschiedenen Plattformen Angebote / Forderungen, die weit über den tatsächlichen Wert hinausgehen. Ein Ball, der 1980 für 13,- DM gekauft wurde, ist heute alles andere als 10,- € Wert, besonders wenn der Ball deutlich abgespielt, an Sprungkraft verloren hat und nicht in die Hand genommen werden kann. Verkaufspreise über 10.- € entsprechen jeder Realität, sofern es sich nicht um einen extrem seltenen und sehr gesuchten Ball handelt. Letzteres kommt aber nur noch selten vor, da nahezu jeder Ball durch einen neuwertigen Ball ersetzbar ist.
Diesen Ausführungen entnimmt man, dass es einige Bälle gibt, die an Wert zulegen, von einer Wertanlage ist man allerdings weit entfernt. Ähnlich wie früher bei Briefmarken gibt es Exemplare, für die bis zu 300,- € gezahlt werden, doch ist dies meist eine überschaubare Phase, denn ähnliche, oder auch gleiche Bälle werden immer wieder produziert und verdrängen plötzlich "das gefragte Gut". Ob ein Minigolfball wirklich so viel Wert ist, darf in Frage gestellt werden, doch ist niemand gezwungen so viel zu bezahlen. Im Sinne der Marktwirtschaft gilt auch hier das Prinzip Angebot und Nachfrage.
Bälle, die neben den oben beschriebenen Mängel Defizite wie Liegeplatten, Kerben, Durchmesserschwankungen von mehr als 0,4mm aufweisen gelten als unbrauchbar und haben für den aktiven Spieler keinen Wert.
Minigolfbälle
Seit Mitte der sechziger Jahre werden Minigolfbälle hergestellt, der Werkstoff ist entweder PVC oder Gummi (synthetischer Kautschuk in verschiedenen Varianten), mit entsprechenden Zusatzstoffen (Weichmacher, Metallpulver und Farbe) zur individuellen Balleigenschaft. Bezüglich der Balleigenschaft ist nicht nur das Mischungsverhältnis entscheidend, sondern auch die Art der „Behandlung“ der Rohmasse, genauso wie beim Brot- oder Kuchenbacken. Somit lässt sich auch erklären, weshalb unterschiedliche Serien messbare Abweichungen aufweisen, manchmal so extrem, dass man nicht mehr vom gleichen Ball sprechen sollte. Verfahren und Prinzip der heutigen Herstellung ist bei allen mir in Deutschland bekannten Herstellern ein Betriebsgeheimnis. Mein Wunsch einmal eine Produktionsstätte aufzusuchen hat sich damit zerschlagen.
Bezüglich der "alten" Herstellungsverfahren ist mir folgendes bekannt. Die "flüssige Rohmasse" wird in Kugelformen (Durchmesser bis zu 50mm) bestehend aus zwei Halbschalen durch kleine Öffnungen mit Druck injiziert und anschließend unter hohem Druck zusammengepresst. Da die Halbformen nicht 100% dicht sind, quetscht sich ein hauchdünnes "Fähnchen" aus der entstehenden Kugel. Wenn die Bälle fertig sind, werden die Fähnchen entfernt auf die gewünschte Größe geschliffen. Eine Art Abdruck der zwei Halbschalen findet sich spätestens nach einigen Jahren auf vielen Bällen wieder, gleichzeitig scheint dies eine markante Stelle zu sein, an dem die Bälle auseinanderdriften. Als Beispiel sind hier einige Exemplare genannt:
B&M: V330-MR1, H14-KR2, H20-KR1 // DEOR: 414-MR1 und MR2 // Wagner: 19-KR // Deutschmann: Turbo 5, Edi schwarz und Super 6. Bilder dazu gibt es unter Kurioses. Bei zwei halbierten Exemplaren, kann man jedoch nicht von innen erkennen, dass der Ball aus zwei Hälften zusammengefügt wurde. Auch hierzu gibt es Bilder unter Kurioses.
Einen recht interessanten Einblick zu diesem Verfahren hat Edgar Deutschmann in der Bahnengolfer Ausgabe 5-1988 gegeben. Auf den Seiten 12 und 13 wird einiges zur Ballherstellung beschrieben. Die Ausgabe ist Online abrufbar auf der Homepage vom DMV- Im Menüpunkt Verband wird man im Unterpunkt Verbandszeitschrift zu den verschiedenen Jahren geleitet.
Vom lieben Sportfreund Adi Rüsing konnte ich einen echten Rohling aus der Fabrikation erhalten. Deutlich erkennt man die "zwei Hälften" und die Unebenheiten vor dem Schleifen, ein Einspritzloch und eine Positionsnummer, wo der Ball gelegen hat. Da in einer Form 30 oder auch mehr Rohlinge liegen, beim "Backen" die Hitze an den Rändern intensiver ausfällt, ist jede einzelne Rohlingform mit einer "negativen" Ziffer gekennzeichnet, auf dem Rohling sieht man dann das Positiv dieser Ziffer. Die äußeren Bälle sind dann bei dem einen und anderen Hersteller Ausschussware.
Für das Schleifen sind zwei Verfahren bekannt, das Trommeln und das direkte Schleifen am Ball. Letzteres ist deutlich aufwendiger, allerdings ist das Ergebnis in aller Regel auch besser. Betrachtet man die Star- oder Punktbälle bekommt man den Eindruck, dass es ein zweites Verfahren gibt, denn hier sind die Bälle wie aus einem Guss. Gleiches gilt für eine Vielzahl der DEOR-Bälle und Minis.

Ein Schwarzpunkt späterer Bauart ( Kunststoff-Spritzguss)
Deutlich erkennbar das Einspritzloch und die Naht. Ob der Ball überhaupt geschliffen wurde darf man bezweifeln, während die Naht nur gering merkbar ist, steht das Einspritzloch deutlich hervor, daher ist der Ball alles andere als gut geeignet.
Ballbezeichnung
Die Ballbezeichnung war in den Anfängen des Minigolfsports und dem Aufkommen verschiedener „Ballhersteller“ oftmals eigentümlich und kurios. Manche Ballbezeichnungen hatten einen regionalen Aspekt andere wurden hinsichtlich dem Aussehen, der Eigenschaft oder einer eines ehemals anderen Verwendungszweck vergeben. Dabei kam es auch vor, das der gleiche Ball in den unterschiedlichen Abteilungen oder auch Bundesländern anders benannt wurde. Ob Tomate, Knautschi, Samtpfote, Hund, Herscheider oder Opladener, in der Regel war dies nur ein Oberbegriff für eine bestimmte Ballart, aber niemals nur für einen einzelnen Ball. Eine eindeutige Bezeichnung mit Zahlen, Buchstaben etc. kam erst auf, als die Anbieter merkten, dass die oben genannten Namensgebungen nicht zielführend waren. Daher gingen die ersten Hersteller dazu über, eindeutige und möglichst eigene Ballbezeichnungen zu verwenden. Bedingt durch die geringe Menge an Bällen war das recht überschaubar. Heute hingegen ist bei der Vielzahl der Anbieter trotzt eindeutiger Bezeichnung eine Übersichtlichkeit nicht immer gegeben.
Balleigenschaften
Die Eigenschaftsangaben (technische Daten) der Hersteller sind:
- der Härtegrad, gemessen in Shore A (*1)
von extrem weich (ca. 10sh) bis sehr, sehr hart (ca.106sh), wobei die offiziellen Angaben der Ballhersteller bei 100sh enden
- die Sprunghöhe, gemessen in Zentimeter
- das Gewicht, gemessen in Gramm
- der Balldurchmesser, gemessen in Millimeter
K = 37mm - 38,9mm, M = 39mm - 40,9mm, G = 41mm - 43mm (*2)
- der Oberlack bzw. die Rauheit des Rohlings
L = lackiert, R = Rohling, X = Rauhlack
Für die Ballbezeichnung, z.B. KR, wird die Ballgröße der Oberflächenbeschaffenheit vorangestellt, und bei einigen Bällen gibt es noch den Zusatzvermerk Mattlack, oder rr, für besonders rauhe Bälle.
In meiner eigenen Tabelle dieser „technischen Daten“ habe ich zusätzlich den Härtegrad Shore C (*3) aufgenommen. Die Kombination beider Messungen gibt aus meiner Sicht eine deutlichere Aussage über die „Härte / Weichheit“ des Balles wieder. Nicht zuletzt deshalb, weil ich in meiner Tabelle den Härtegrad am vorliegenden Ball vorgenommen habe und nicht wie die Herstellerangaben ausschließlich am Rohling. Rohlinge mit Beispielsweise 35sh A können mit Lackierung bis zu 20sh A mehr aufweisen, weil der Lack entsprechend dick und widerstandsfähig ist. Da die Härte eines Balles maßgeblichen Einfluss auf das Banden- und Laufverhalten hat, weisen Bälle mit gleichem Shoregrad am Rohling bedingt durch den Oberlack eine differenzierte Eigenschaft auf.
Aus diesem Grund sehe ich mit der Angabe von Shore C ein weiteres, wesentliches Kriterium der Balleigenschaft.
(*1) Es wird der Widerstand ermittelt, der beim Eindringen einer kleinen spitzen Nadel in den Werkstoff (Rohling) entsteht.
(*2) Die genannte Einteilung habe ich aus der Logik vorgenommen, im aktuellen Verkaufskatalog (2023) der Firma Ruff sind die Größenangaben wie folgt beschrieben:
K = Kleiner Ball 37,3mm - 38,5mm // M= Medium 38,5mm - 40,5mm // G = Gross 41mm - 43mm
(*3) Analog zu Shore A wird mit einer Kugel von 5mm Durchmesser anstatt einer Nadel gemessen.
Physikalische und chemische Reaktionen
Bei allen natürlichen und künstlichen Produkten gibt es einen Verschleiß- und Alterungsprozess, mit zum Teil deutlichen Änderungen des ursprünglichen Produktes. Es ist kein Geheimnis, dass Produkte aus den oben genannten Werkstoffen mit der Zeit den sogenannten Weichmacher verlieren, so dass die Artikel spröde, rissig und irgendwann auch unbrauchbar werden. Das gilt auch für Minigolfbälle, wobei das Thema unbrauchbar nicht immer zutrifft, denn viele Bälle härten einfach nur aus, sind aber weiterhin spielbar. So gibt es Exemplare, die bei der Herstellung 50sh A hatten und nach 20 Jahren ca. 100sh A. Andere Bälle verringern zusätzlich den Durchmesser und werden rissig und bei nahezu allen Exemplaren reduziert sich im Laufe der Jahre die Sprunghöhe. Bei Bällen mit geringer Sprunghöhe lässt sich dies kaum feststellen, zumal die wenigsten Käufer die Sprunghöhe nach Erwerb des Balles messen und notieren. Bei Bällen mit größerer Sprunghöhe ist es ein merkbares Dilemma, selbst wenn man die Sprunghöhe nicht beim Kauf gemessen hat, merkt man nach einigen Jahren dieses Defizit.
Die Sprunghöhe eines Balles darf man ohnehin als die größte veränderliche Eigenschaft und auch unbekannte Variable annehmen. Selbst bei neuen Bällen aus der gleichen Produktion, kann man häufig unterschiedliche Sprunghöhen feststellen, hinsichtlich alter Bälle ist das Sprungdefizit kaum messbar, da die Balleigenschaften früher selten selbst ermittelt oder kontrolliert wurden.
Das Problem der Reduktion der Sprunghöhe gilt also auch heute und in ferner Zukunft noch und ist zunächst mit max. 10% meist sehr gering (*4), kann aber nach 40 Jahren bis zu 60% ausmachen, so zumindest das Fazit aus eigener Erfahrung. In einigen Fällen kann das Aushärten auch dazu führen, dass der Ball an Sprunghöhe zunimmt. Beispielsweise misst man bei Bällen mit einer ursprünglichen Sprunghöhe von 10 cm (50sh A), nach 30 Jahren eine Sprunghöhe von 25 cm (95sh A)
Das Endergebnis sieht dann so aus, dass der Ursprungsball, der häufig noch spielbar ist, nun ein ganz anderer Ball ist, weil bis auf das Gewicht, nichts mehr mit dem ehemals gekauften Ball zu tun hat.
(*4) Die Aussage gering bezieht sich auf das Verhältnis 10 % zu 60 %. Natürlich sind 10 % bei einer Sprunghöhe von 60 cm eine erhebliche Veränderung, die dem Käufer überhaupt nicht gefällt.
Ob nun alle Bälle mit der Zeit aushärten, vermag ich an dieser Stelle nicht zu sagen, aber bei wenigen Exemplaren ist zunächst auch der umgekehrte Effekt aufgrund chemischer Reaktionen aufgefallen. Neben dem Aushärten kennen wir vier weitere, ärgerliche Phänomene die einen Ball unbrauchbar machen.
- Einige Bälle sondern Fett ab, manche erst, wenn sie feucht oder nass werden.
- Der Weichmacher sorgt dafür, dass sich der Ball erheblich verformt oder zumindest deutliche Druckstellen aufweist, die den Ball nicht mehr rund laufen lassen.
- Bälle mit Eisenzusatz, um das Gewicht zu erhöhen, fangen an zu rosten.
- Lackschäden / Lackhaftung
Alle vier Phänomene kommen nicht sehr häufig vor und meist nur bei einigen „Produktionsreihen“, so kann es sein, dass die erste Serie auch nach 30 Jahren fehlerfrei ist und die zweite Serie bereits nach 5 Jahren einen Makel zeigt, oder auch umgekehrt. Bezüglich des „rostens“ wurde schnell ein Ersatz für das Eisenpulver genommen und bei der Fettabsonderung schien das Problem seit den 1990.er Jahren aus der Welt geschafft, doch gibt es aktuell einen Hersteller, bei dem genau dieser Effekt häufiger auftritt.
Das Problem mit dem Lack darf man als relativ neu ansehen, da die heutigen Lacke erhebliche Normen erfüllen müssen. Wenn Rohling und Oberlack nicht harmonieren können folgende Lackschäden bereits nach weniger als zwei Jahren auftreten:
Blasenbildung, reißen des Lackes bei gleichzeitiger Aufwölbung der Kanten, oder Lackablösung an einzelnen Stellen.
Bei ca. 20.-€ für das Produkt alles andere als Vertretbar. Aus diesem Grund kann man in der Regel den Ball gegen einen anderen Eintauschen, oft aber nicht gegen den gleichen, weil dieser inzwischen nicht mehr erhältlich ist.
Ballvertrieb
Heute, aber auch vor 40 Jahren gab es viele namenhafte Händler von Minigolfbällen, doch nicht jeder hat diese auch produziert. Anfangs gab es keinen einzigen Hersteller, der gleichzeitig als Händler auftrat. Die Kosten für Maschinen, Materialen und Personal, dazu die Räumlichkeiten standen in keinem Verhältnis zur „geringen“ Menge des Verkaufes.
Nachdem ein Bayreuther Spieler, eine Pumpenkugel abgeschliffen und lackiert hat, waren vermutlich Johann Beck und Siegfried Meth die ersten Hersteller von Minigolfbällen in Deutschland, zunächst allerdings nur für den Eigenbedarf im Verein (OMGC Ingolstadt). Vereinskamerad Norbert Wagner schloss sich den beiden Herren an, begann dann aber auf eigene Faust Bälle für den Weiterverkauf zu produzieren, was B&M zunächst nicht geplant hatten, dann aber ebenfalls umsetzten. Das Rohmaterial bezogen beide Firmen aus der selben Fabrik, aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass einige der ersten "registrierten" Bälle die auf den Markt kamen nahezu identisch sind.
Bälle der Hersteller Wagner / B&M mit nahezu gleichen Balldaten und gleicher Grundfarbe:
Wagner 05 = A5 (blau)
Wagner 11 = B4 (schwarz)
Wagner 13 = K1 (blau)
Wagner 14 = A1 (rotbraun)
Wagner 25 = A2 (grün)
Wagner 29 = H3 (rot)
Wagner 30 = A7 (grün)
Wagner 31 = A6 (orange)
Wagner 47 = F19 (violett)
Bei einigen Produktreihen änderten sich die Balldaten von Produktion zu Produktion recht deutlich, so dass sich dann die Bälle zum anderen Hersteller deutlich unterschieden. Hier sei als Beispiel der Wagner 29 / B&M H3 genannt. Genaueres dazu, in meiner Datenbank.
Gleiche Bezeichnung, anderer Ball
Würde man Minigolfbälle, wie Arzneimittel herstellen, wären die Unterschiede zwischen den einzelnen Serien kaum erkennbar, der Minigolfball aber auch kaum bezahlbar. So müssen sich die Aktiven damit zurechtfinden, dass jede Serie anders ausfällt, wobei die Unterschiede einzelner oder mehrerer Parameter oft so groß, dass man nicht vom gleichen Ball sprechen sollte. Besonders deutlich wird dies beim legendären und gern gespielten 083 von Deutschmann, doch auch andere Bälle der frühen Deutschmann Produktionen wie 084, 402 oder 403 darf man hier nennen. Gleiches Bild bei vielen Eurogolf-Bällen, hier seien ebenfalls mit dem 02, 21, 23 und 48 nur vier von mehr als 20 Bällen genannt. Bei Wagner, DEOR, Beck & Meth und allen anderen Herstellern gibt es gleiche Erkenntnisse, doch hat man manchmal das Gefühl, dass bei größeren Abweichungen eine Sonderserie oder ein anderer Ballname das Problem beseitigte.
Noch deutlicher wird dies bei BAGO. Einige Bälle haben zwar unterschiedliche Farben, Gewicht und Shore sind jedoch recht ähnlich, bei der Sprunghöhe ist es dann vorbei. Ganz Extrem sind meine 31A und 33A, hier liegen völlig andere Bälle bei gleicher Bezeichnung vor.
Zu guter Letzt unterscheiden sich Bälle gleichen Namens auch in der Farbe. Dass man zwischen verschiedenen Serien nicht exakt denselben Farbton trifft, leuchtet jedem ein, doch dass man den Farbton komplett wechselt, z.B von hellblau auf hellbraun (B&M B20) oder von grau auf violett (Eurogolf 03), um nur zwei Beispiele zu nennen, ist recht irritierend und nicht förderlich für eine Identifizierung eines Balles, wenn die Aufschrift fehlt.
Das Fazit dieses Dilemmas ist die Erkenntnis, dass zumindest jede Produktion einer Ballserie eine individuelle ist, der Spieler sich auf seinen Ball einspielen muss. Dass der „gleiche“ Ball von seinem Vereinskameraden, Mitspieler, …. der vielleicht geeignetere Ball für eine bestimmte Bahn ist und sein eigener besser in der Balltasche verbleibt. Diese Einsicht steigt seltsamerweise mit der Spielstärke des Spielers. Die Aussage, mein Ball ist besser als deiner mag für eine spezielle Bahn, für einen bestimmten Schlag zutreffen, ist jedoch als globale Aussage völliger Unsinn.